Penne all’arrabiata

Solltest du nur auf der Suche nach einem Rezept für Penne all’arrabiata sein, scrolle bitte einfach ein bisschen nach unten. Teil 1 meiner Erinnerungen an Pasta gibt’s hier.

Penne all’arrabiata. Oder: Erinnerungen an Pasta, Teil 2

Über viele Jahre hinweg fuhr ich mit meinen Eltern im Sommer an den Lago Maggiore. Der See liegt im Grenzbereich zwischen der Südschweiz (Kanton Tessin) und Oberitalien (Lombardei und Piemont). Meine Familie machte immer im Tessin Urlaub (bzw. machen meine Eltern das nachwievor). Die Landschaft rund um den Lago Maggiore ist herrlich. Der See entstand durch das Abschmelzen eines Gletschers nach der Eiszeit (das macht ihn mW zu einem sog. Zungenbeckensee – für meine fellow Geograph:innen), rund um den See herum befinden sich also Berge. Hinzu kommt ein angenehm mediterranes Klima im Bereich des Sees.

Tessin und seine Kulinarik

Die Tessiner Kücher spiegelt diese landschaftliche Vielfalt perfekt wider. Neben alpinen Einflüssen (Polenta, Kastanien und Käse sind traditionell beliebte Zutaten) gibt es auch eine starke mediterrane Seite. Am besten sichtbar wurde das für mich beim Besuch einer lokalen Osteria, dem Grotto Baldoria in Ascona. Das Motto dieses Lokals lautet „Gegessen wird, was der Chef an diesem Tag gekocht hat.“ Es gibt ein fixes mehrgängiges Menü, das den anwesenden Gästen recht rustikal aus großen Töpfen und Schüsseln direkt am Tisch serviert wird. Klassischerweise beinhaltet so ein Menü einen Salat, einen Pasta-Gang, einen Hauptgang mit Fleisch und Polenta, einen Käsegang und ein einfaches Dessert.

Das Essen war so einfach wie großartig. Keiner der Gänge war übermäßig ausgefallen (außer vielleicht die Wurst aus Zungenfleisch), aber alles war extrem sorgfältig gekocht und abgeschmeckt. Und so kam es, dass ich in dieser kleinen Osteria hinter der Piazza Ascona eines der bis dato besten Pasta-Gerichte gegessen habe: Penne all’arrabiata. Es schmeckte einfach herrlich. Die Sauce war pikant, leicht scharf und schmeckte trotzdem überraschend erfrischend.

Scharfe Nudeln

Penne all’arrabiata („scharfe Penne“) stammen ursprünglich aus Süditalien, genauer gesagt aus dem Latium (die Region um Rom). Die Sauce besteht aus Tomaten, reichlich Knoblauch, Chili und gutem Olivenöl. Das wars auch schon. Käse ist optional, Petersilie auch. Penne all’arrabiata sind der Beweis dafür, dass gutes Essen nicht immer kompliziert sein muss. Denn wenn dieses Nudelgericht sorgfältig genug gekocht wird, verbinden sich die einzelnen Aromen zu einem unvergesslichen Geschmackerlebnis. Ich habe mich bei meinem Rezept für Penne all’arrabiata am Rezept von Splendido orientiert. Splendido beinhaltet eine großartige Rezeptesammlung für allerlei italienisches Essen, gibt dabei aber keine Mengenangaben an. Viel Spaß beim Nachkochen!

Penne all'arrabiata
Penne all’arrabiata

Zutaten für Penne all’arrabiata für 2 Personen

  • 250 g Penne
  • 400 g geschälte (und zerdrückt) oder gewürfelte Tomaten (1 Dose)
  • 1 El Tomatenmark
  • 4-6 Knoblauchzehen (ja, wirklich so viel)
  • 1-2 Chilischoten (oder 1/2-1 Tl Chiliflocken, je nach Schärfebedürfnis)
  • Reichlich Olivenöl
  • Salz
  • Gehackte Petersilie (optional)
  • Parmesan oder Pecorino (ebenfalls optional)

Zubereitung

Für die Penne all’arrabiata stellen wir als erstes einen mittelgroßen Topf mit Wasser auf höchster Stufe auf. Während das Wasser heiß wird, schälen wir den Knoblauch und schneiden ihn in dünne Scheiben. Sollte dir das nicht so zusagen, kannst du ihn auch hacken oder später pressen. Falls du insgesamt weniger Knoblauch möchtest, kannst du auch ein paar (oder alle) Zehen leicht andrücken und dann geschält im Ganzen im Öl anbraten. So geben sie ihr Aroma ans Öl ab, ohne dass man danach Knoblauchatem bekommt. Anschließend schneiden wir die Chilischote(n) in dünne Ringe.

Als nächstes stellen wir eine Pfanne auf mittlerer Hitze auf und geben einen sehr großzügigen Schuss Olivenöl dazu. Dann geben wir den Knoblauch und die Chili hinein und braten diese langsam und sorgfältig an. Das Ziel ist hier, dass der Knoblauch ganz leicht golden wird, aber unter keinen Umständen braun. Dann geben wir das Tomatenmark dazu, braten es kurz an und löschen die Pfanne dann mit den Dosentomaten ab. Abschließend geben wir eine Prise Salz dazu und verrühren es gut.

Während die Sauce vor sich hin köchelt, salzen wir das Kochwasser und kochen die Penne dann darin gar. Hier hast du jetzt zwei Möglichkeiten: entweder kannst du die Penne al dente kochen und später mit der Sauce vermischen, oder aber du kochst die Penne in der Sauce fertig (was Splendido und ich empfehlen). Dafür kochst du die Pasta genau 2/3 der angegebenen Kochzeit. In meinem Fall waren 12 Minuten angegeben, ich habe sie also 8 Minuten lang gekocht. Beim Abseihen der Nudeln unbedingt eine große Tasse Nudelkochwasser auffangen.

Die Pasta dann zur Sauce geben und darin fertigkochen. Bei mir hat das nochmals genauso lange gedauert, wie die Nudeln im Wasser gekocht haben (also 8 Minuten), das variiert aber von Pasta zu Pasta. Dabei immer wieder nach Bedarf etwas vom Nudelkochwasser zugeben. Zum Schluss geben wir optional noch etwas frische Petersilie und/oder Käse dazu und schmecken die Penne all’arrabiata mit Salz und einem Schuss Olivenöl ab. Mahlzeit!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert