Schaut so eine klima­freundliche Ernährung aus?

Die Fridays for FutureBewegung hat in den letzten Wochen und Monaten viel Bewusstsein für die derzeitige globale Klimaentwicklung geschaffen. Mit diesem Blogpost möchte ich ein Bewusstsein dafür schaffen, wie sich eure Ernährungsgewohnheiten auf den globalen Klimawandel auswirken. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass wir alle zu viel Fleisch essen. Zumindest die 94% der ÖsterreicherInnen, die noch Fleisch essen (die Zahlen für vegane und vegetarische Ernährung gehen ein bisschen auseinander, sie liegen in Österreich zwischen 6 und 10 Prozent). Wir sollten unseren Fleischkonsum aus vielerlei Gründen überdenken: viele ethische, moralische, gesundheitliche aber auch klimatische Gründe sprechen schon lange dafür.

Kein Fleisch fürs Klima?

Ich möchte die ethischen, moralischen und gesundheitlichen Gründe einmal bewusst außen vor lassen. Ganz einfach darum, weil ich finde, dass diese Aspekte des Fleischkonsums individuell sehr unterschiedlich bewertet werden und es dabei keine allgemein richtige Meinung gibt. Nun aber zu den klimatischen Aspekten unserer Ernährung:

Unsere Ernährungsweise hat einen sehr großen Einfluss auf unseren klimatischen Fußabdruck. Ich war fast ein bisschen erstaut, als ich las, dass etwa 24% aller Treibhausgas (TG)-Emissionen in irgend einer Weise auf unsere Ernährung zurückzuführen sind.

Der grüne Block AFOLU steht für „Agriculture, Forestry and other Land Use“ (UN IPCC Fifth Assessment Report, 2014).
Mit einem Klick ins Bild kommt ihr direkt zur Quelle.

Unsere Ernährung verursacht damit deutlich mehr TG-Emissionen als alle Autos weltweit zusammen (die sind inkludiert im Block „Transport“, insgesamt 14%). Das heißt also, dass unsere individuelle Ernährung einen wirklich großen Einfluss auf unseren klimatischen Fußabdruck hat. Und was hat mit Abstand die schlechteste Klima-Bilanz? Fleisch. Eine britische Studie aus dem Jahr 2014 fand heraus, dass die ernährungsbedingten TG-Emissionen von FleischesserInnen (im Mittel 5,83 kg CO2/Tag) fast doppelt so hoch sind wie die von VeganerInnen (2,89 kg CO2/Tag). Bei hohem Fleischkonsum (mehr als 100g pro Tag) sind sie sogar drei mal so hoch.

Das böse Rindfleisch

Vor allem Rindfleisch verursacht sehr viel Treibhausgas-Emissionen. Das lässt sich ziemlich einfach erklären: Rinder furzen. Sehr viel. Und stoßen dabei sehr große Mengen CO2 und Methan aus. Bei meinen folgenden Angaben beziehe ich mich auf Informationen der University of California: Eine Portion Rindfleisch (etwa 150g) kommt auf ca. 330g CO2. Huhn schaut schon besser aus, da sind es pro Portion ’nur‘ noch 52g CO2. Würden wir von tierischem auf pflanzliches Eiweiß umsteigen, könnten wir am meisten CO2 einsparen: eine Portion Linsen hat nur noch 2g. Aber Rinder furzen nicht nur viel, sie fressen auch viel. Es braucht rund eine Milliarde Tonnen an Getreide, um alle Nutztiere weltweit zu ernähren. Damit ließen sich etwa 3,5 Milliarden Menschen ernähren.

Heißt das jetzt, dass wir uns nur noch vegan ernähren sollen?

Jain. Natürlich wäre es für den Planeten am besten, wenn wir uns nur noch vegan ernähren würden. Aber ich bin grundsätzlich kein Freund von dogmatischen Ernährungsvorschriften. Jeder soll sich ernähren, wie er oder sie das will. Aber es lässt sich definitiv sagen, dass weniger Fleisch sehr gut für unseren klimatischen Fußabdruck wäre. Gemüse verursacht schlicht weniger Treibhausgas-Emissionen als Tiere. Wenn die Lust auf Fleisch doch einmal zu groß wird, sind kleiner Portionen auch eine akzeptable Lösung. Wir müssen nicht gleich alle VeganerInnen werden, aber eine Reduzierung des Fleischkonsums hilft in jeder Form und Ausprägung. Schon ein veganer Tag pro Woche würde sich extrem positiv auswirken. Genau hier möchte ich ansetzen.

Was heißt das für euch?

Ich habe beschlossen, grundsätzlich mehr vegane Rezepte auf meinen Blog zu stellen. Das ist gar nicht so einfach für mich: Zwar koche ich oft vegan, aber selten bewusst vegan. Denn für Nudeln mit Gemüse seid ihr ja schließlich nicht auf diesen Blog gekommen! Oder etwa doch…? 😉 Ich möchte die Gelegenheit aber auch gleich nützen und eine Reihe an wirklich großartigen veganen Rezepten auf meinen Blog stellen. Was? Du möchtest keines verpassen? Glücklicher Weise habe ich genau hierfür einen Newsletter 😉 Aber Eigenwerbung beiseite. Egal ob du zu den Hardcore-Karnivoren gehörst, dich selbst als FlexitarierIn bezeichnen würdest oder dich schon lange vegan ernährst – in den nächsten Wochen kommen ein paar richtig leckere vegane Rezepte, die dir garantiert schmecken!

Eine kleine Abschlussbemerkung

Du hast ein veganes Lieblingsgericht? Oder es gibt ein Gericht, von dem du unbedingt eine vegane Variante möchtest? Dann lass es mich wissen! Sei so gut und schreib Ideen, Anregungen und Wünsche für diese Reihe direkt in die Kommentare! Danke 🙂

2 Kommentare auch kommentieren

  1. Veganer Typ sagt:

    Veganer Riebel?
    Veganer Wurstsemmel? 🙂
    Veganes Hännile?

    1. Johannes Vith sagt:

      Hallo! Vielen Dank für deine Anregungen!
      Veganen Riebel werde ich definitiv ausprobieren 🙂 Eine Wurstsemmel und veganes Hühnerfleisch übersteigt leider meine Kompetenzen ein bisschen 😉

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